Dienstag, 29. Januar 2008

Kenias Wildlifetourismus vor Riesenproblemen



Die politischen Unruhen führen zu einer existenziellen Bedrohung des Tourismus in Kenia. Sicher hat die Tourismusindustrie in Kenia schon schwere Zeiten durchgemacht, aber diesmal geht es an die Grundlagen der Existenz, denn innerstaatliche Unruhen, Flüchtlingsströme und Auflösung der staatlichen Struktur sind nicht so schnell auszugleichen wie externen Quellen zuzuordnende Katastrophen (Al-Queida-Bomben, Tsunamis o.ä.).

Mich beunruhigt insbesondere die Gefahr für die einmalige kenianische Tierwelt. Das Ausbleiben der Touristenströme lässt die Einnahmen des Kenya Wildlife Service versiegen. Ranger können nicht mehr bezahlt werden, Sprit für notwendige Patrouillenfahrten nicht mehr gekauft werden, Investments werden verschoben, notwendige Technik fällt aus.

Der Kampf gegen die Wilderer, der ständig geführt wurde, die Auseinandersetzung mit den Hirten, die ihre Herden in die Nationalparks treiben wollen - all das versiegt mit dem Ausbleiben des Geldes der Touristen. Gleichzeitig wächst durch die Entwurzelung Tausender Menschen, durch die Kämpfe untereinander der Druck auf die Natur. Bushmeat ist und bleibt eine billige Nahrungsquelle und schon mancher Nationalpark in Afrika wurde faktisch in Kriegszeiten "leergefressen". (Nicht nur in Afrika.)

Es bleibt die Hoffnung, daß die Politiker in Kenia zur Vernunft kommen. Und die Hoffnung auf die Solidarität der Welt mit der bedrohten Natur Afrikas. Dieses Erbe gehört uns allen !

Blog des KWS in Mara Mara

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